Filmen im Regenwald

Um zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen, empfehlen sich in jedem Fall ein Camcorder mit Bildstabilisator und die Mitnahme eines stabilen Stativs. Da ein Stativ in der Regel recht schwer ist, muss man auf Touren mit Expeditionscharakter meist darauf verzichten. Dann sollte man zumindest vorher üben, um zu starke Verwacklungen zu vermeiden. Genauso wie beim Fotografieren muss man auch beim Filmen stets auf die Helligkeit achten und, wenn nötig, den Weißabgleich und die Belichtung manuell nachregeln. So vermeidet man eine größere Enttäuschung zu Hause.

Für einen längeren Reiseaufenthalt haben wir uns bewusst für einen Camcorder mit Mini-DV-Kassetten entschieden. Die Kassetten sind weniger gegen Umwelteinflüsse (hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturen) geschützt, sie lassen sich leicht archivieren und sind stoßresitenter als DVD-Medien. Ein Gerät mit Festplatte (HDD) kam wegen der geringen Aufnahmedauer nicht in Frage, da die Filme ebenfalls hätten zwischengespeichert werden müssen und der mitgenommene Datenspeicher (80GB, siehe Fotoausrüstung) für die hochauflösenden Digitalbilder vorbehalten war.

Der bei unserer Reise verwendete Camcorder Panasonic NV-GS280EG-S hat uns sehr gute Dienste getan. Man kann ein solches Gerät nicht mit einer professionellen Filmausrüstung vergleichen und er kann unmöglich höhere Ansprüche erfüllen. Dennoch verfügt die Kamera über semiprofessionelle Eigenschaften:

  • optischer Bildstabilisator OIS
  • 3CCD-Bildsensor (jede Komplimentfarbe erhält einen eigenen 1/6-Zoll-Sensor)
  • 16:9 Aufnahmemöglichkeit
  • eine kleine Blende (F1.8 bis F2.8)
  • 10fach optischer Zoom (entspricht 3,0 mm bis 30,00 mm Brennweite)
  • Aufnahme von 3,1 Megapixel-Aufnahme auf externe SD-Karte
  • USB-, DV-, FireWire-Anschluss u.w. 

Empfohlenes Zubehör:

  • Ersatzakku(s) mit großer Kapazität
  • Leerkassetten Mini-DV á 60 Minuten (5-15)
  • SD-Karte (1 GB) für Fotoaufnahmen
  • stabiles Alu-Stativ mit guter Schwenkvorrichtung (fakultativ)
  • wasserdichte (wasserabweisende) Tasche

Da heutzutage viele digitale Spiegelreflexkameras (DSLR), wie beispielsweise die Canon EOS 5D Mark II Videos in Full-HD-Qualität aufnehmen, könnte diese Möglichkeit eine Alternative darstellen. Allerdings muss der Umgang mit manuellem Fokus und umständlicher Blendenregelung geübt sein.

Um die Ausrüstung sinnvoll gegen die Feuchtigkeit zu schützen, empfiehlt sich die Mitnahme von wiederverschließbaren Zipbloc-Tüten, in die man kleine Säckchen (aus Fliesstoff selbst nähen) mit Silicagel (aus der Apotheke) füllt. Ebenso sollte man sich über die besonderen Lichtverhältnisse in den Tropen/im Regenwald im Klaren sein. Eine genaue Prüfung der Belichtungszeiten und der Blende sollten stets erfolgen, um später große Enttäuschungen zu vermeiden. Auch ein Wechsel der ISO-Zahl ist ratsam.

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