03.07.2006


Wir starten um 5:36 Uhr am Ulmer Hauptbahnhof. Wir sind im Zug, es ist ein ICE der extra für die Fußball-WM eingesetzt wurde. Wir wissen daher nicht, welcher der Wagen 2 ist. Wir sind aufgeregt, und Réka macht sich Sorgen, ob wir auch wirklich alles eingepackt haben. Schon um 7:28 kommen wir in Mannheim an. Wir erhalten bereits um 7:35 Anschluss und kommen planmäßig um 8:06 am Frankfurter Flughafen an - alles läuft wie am Schnürchen. Zwar soll unser Flieger erst um 11:10 starten, aber wir sind lieber zu früh da, als dass uns etwas dazwischen kommt. So können wir uns in Ruhe auf dem Flughafen umschauen und schon unseren Schalter suchen. Der Weg dorthin dauert immerhin fast eine halbe Stunde. Nach dreimaliger Sicherheits-Durchsuchung checken wir ein und sitzen schließlich in unserer Boing 767 auf unseren vorher reservierten Plätzen. Wer unterwegs fotografieren will, sollte Plätze vor den Tragflächen buchen; dies empfiehlt sich auch alleine wegen der geringeren Lautstärke. Bei Condor kann man sich im Vorfeld die Bestuhlung ansehen und auch reservieren (kostet ca. € 10,00/Person/Strecke). Wir hatten Reihe 11 - hat auch gut geklappt. Reihe 7 wäre zwar noch besser, da es erheblich mehr Beinfreiheit gibt, wird aber meistens für Reisende mit Kleinkindern frei gehalten.
Unsere Rucksäcke haben wir in Schutzsäcke verpackt und haben etwas Bedenken, ob die Frachtaufkleber haften bleiben. Die Sorge ist aber unbegründet, und die Verpackung zahlt sich auch aus: Unsere Rucksäcke kommen unbeschadet - und ungeöffnet - am Zielflughafen in San José an. 

Wir sitzen also in unserem Flieger und verlassen den europäischen Kontinent in einer sanften Kurve gen Norden, um über den Atlantik und die Bermudas (toller Blick) auf die Bahamas und den Südzipfel Floridas zu stoßen. Wir haben spektakuläre Ausblicke auf das karibische Meer rund um die San Andreas Insel (Bahamas). Tolle Blau- und Türkistöne wechseln sich mit den kleinen Schatten der vereinzelten Wolken ab. Kurz darauf befinden wir uns auch schon im Landeanflug, denn unsere Maschine macht einen Zwischenstopp auf Kuba in Havanna. Zwar kann man nicht aussteigen (man wartet ca. eine Stunde), aber es erscheint allemal angenehmer, als die Durchreiseprozedur auf den US-amerikanischen Flughäfen. Zudem dauert der Flug über die USA noch länger als unser 14stündiger Flug. Nach zwei weiteren Stunden fliegen wir entlang der Küste Belizes und Nicaraguas und stoßen auf Costa Rica. Hier haben sich fantastische Gewitterwolken rund um San José aufgetürmt, die eine Landung unmöglich machen. Nachdem der Pilot die Wolkentürme mehrfach umrundet hat (tolle Fotos), nimmt er Kurs auf Liberia, wo der zweite größere Flughafen von Costa Rica ist. Das ist unser Glück, denn immer wieder müssen Flüge wegen schlechten Wetters nach Nicaragua umgeleitet werden. Von dort muss man dann nicht selten per Bus nach Costa Rica zurück fahren. Der Zwischenstopp in Liberia hat sein Gutes, denn wir überfliegen in niedriger Höhe den Vulkan Rincón de la Vieja und machen eine weite Schleife über die Pazifikküste, ungefähr auf der Höhe der Bahia  Culebra im Golfo de Papagayo. Am Ende unseres Urlaubes werden wir etwas südlicher davon am Playa Potrero sein. Nach eineinhalbstündiger Zwangspause darf unser Flugzeug einen erneuten Anflug auf San José unternehmen, der schließlich auch gelingt.

Schon in Liberia, als wir kurz aus der Flgzeugtür auf den Fluplatz schauen konnten, schlug uns die von Hitze und Feuchtigkeit geschwängerte Tropenluft ins Gesicht. Obwohl es bereits nach 19 Uhr Ortszeit und bereits stockdunkel ist, hat unser Transferfahrer, José Garmandia von Mapache Tours, geduldig gewartet und empfängt uns strahlend mit einem Namensschild in der Hand. Er sagt, es sei durchaus normal, dass sich wegen Gewitters die Flüge verspäten. Nachdem wir erst einmal Geld aus einem Geldautomaten gezogen haben (direkt am Flughafen, empfehlenswert), bringt uns unser Fahrer in einem Minibus zu unserem Stadthotel Rincón de San José. Es ist ein sehr gutes Hotel unter niederländischer Leitung, das recht zentral liegt. Die Lage ist ruhig und das Hotel bietet alles. Für uns ist vor allem vorteilhaft, dass es einen kostenlosen Internetzugang hat und wir es als "Bodenstation" nutzen können. So können wir unser überzähliges Gepäck, das wir auf unseren einzelnen Etappen unserer Reise nicht benötigen, kostenlos in einem gesicherten Luggage-Room unterstellen. Für Wertsachen stehen zudem kostenlose Safes zur Verfügung. Das klappt auch völlig problemlos. Das Hotel ist recht "zerklüftet", es macht Spaß durch die verwinkelten Gänge zu gehen, die teilweise über kleine überdachte Hinterhöfe und durch regenwaldähnliche Foyers verlaufen.

Recht müde und erschöpft nehmen wir erst einmal eine heiße Dusche. Die Zimmer sind in einem modernen Kolonialstil mit dunklen Holzmöbeln eingerichtet, sie machen einen edlen und sehr gepflegten Eindruck. Alles ist picobello sauber und frei von jeglichem Ungeziefer. Wir packen unsere Rucksäcke für die nächsten fünf Tage; zwei Rucksäcke bleiben im Hotel. Um 21:30 Uhr ist unser erster Tag in Costa Rica zu Ende und wir schlafen überglücklich ein. Zu Hause ist es bereits 4:30 am nächsten Morgen.

Seite aktualisiert 20.08.2009

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