12.07.2006

Das Aufstehen fällt uns heute nicht so schwer, da die Tiere um uns herum zwar schöne, aber laute Geräusche von sich geben. Kurz nachdem Jörg sich aus seinem Leinenschlafsack gepellt hat, sieht er keine 20 cm neben dem Ort, wo gerade noch sein Kopf lag, ein ca. 15 cm großes Exemplar einer Geißelspinne, auch Skorpionspinne genannt. Julio beruhigt ihn und versichert mehrmals, dass diese Spinnenart ganz harmlos ist, trotzdem zieht er es vor, schnell unter die Dusche zu springen …

La Chaqueta liegt auf ca. 700 Metern und heißt übersetzt „Die Jacke“; über die Herkunft des Namens erzählt uns Julio eine nette Geschichte: Der Ort liegt so versteckt, dass der Teufel hier seine Jacke verloren und nicht mehr wiedergefunden haben soll – am Ar… der Welt. Bereits um 7:00 sind wir mit dem leckeren Frühstück fertig und haben noch etwas Zeit, uns das kleine Gebiet etwas näher anzusehen. Überall sind schöne Blumen in Töpfen und im Boden. Wir sehen wieder die jungen Pekaris, die neugierig unsere Schuhe beschnüffeln. Da wir wieder eine lange Etappe vor uns haben, brechen wir zeitig mit unserem Gepäck auf. Der Weg verläuft anfangs eher eben und wir sehen bald wieder tolle Tiere. Etwas entfernt sitzt ein Schneebussard auf einem von Bromelien behangenen Ast und pickt an seiner gerade frisch gefangenen gelben Schlange herum. Julio imitiert kunstvoll den Schrei des Greifvogels, worauf dieser immer wieder hoch schaut und somit ein gutes Fotomodell abgibt. Wenig weiter entdecken wir einen lebenden Ast (Living stick), eine Heuschreckenart, die auf erstaunliche Weise einen trockenen Ast imitiert und wirklich nur durch Zufall zu entdecken ist. Nach einer Stunde erreichen wir die Puente Colgante, eine atemberaubende Hängebrücke, die sich 30 Meter über eine kleine Schlucht mit einem reißenden Wildbach spannt. Für Réka bedeutet das abermals eine große Herausforderung an ihre Höhenangst. Julio nimmt sich ihrer selbstverständlich an und beide liefern schöne Fotomotive. Für alle anderen ist es ein tolles Abenteuer!

Die Temperatur ist nun deutlich angestiegen (um die 27° C) und in Verbindung mit der sehr hohen Luftfeuchtigkeit wird das Laufen nun noch anstrengender. Wir würden am liebsten gleich in den Fluss springen, aber der Zeitplan lässt dies nicht zu. Die Route verläuft nun in starken Anstiegen und unangenehm steilen Abstiegen; es geht immer wieder 200 bis 300 Meter hoch und dann auf der anderen Seite steil bergab. Die Wege sind teilweise so dreckig, dass wir zentimeterdick den Schlamm unter den Stiefeln kleben haben. Der Boden ist hier tiefrot und vorwiegend aus festem Lehm, aber die obere Schicht bleibt wie Kaugummi an den Sohlen kleben. Wir befinden uns schließlich wieder in einem Flusstal und können längere Zeit etwas ebener laufen...

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