13.07.2006

Heute schlafen alle – auch Eladio und Julio länger, nur Jörg steht schon um 5:30 Uhr auf, denn er will noch die Schuhe und die Hosen waschen, damit sie bis zum Aufbruch wieder einigermaßen trocken sind. Außerdem hält es ihn bei den vielen tollen Geräuschen nicht mehr länger im Bett. Es ist ein herrlicher Morgen, man läuft über saftiges Gras zum Toilettenhäuschen, das aus zwei Duschen, Toiletten und einem großen Waschbecken in der Mitte besteht; alles nur durch ein kleines Dach geschützt. Gegenüber ist das einzige feste Haus auf dem Gelände. Dort sind die Schlafstätten der Gastgeber, die Küche und der Essensraum untergebracht.

Um 7:00 stehen dann auch die anderen auf. Alle haben das herrliche Schlafen in den Zelten genossen! Es gibt ein leckeres Frühstück, wie immer mit frischen Früchten. Wir sitzen noch eine Weile vor dem Haus und unterhalten uns mit den Granados. Dann müssen wir um 8:30 Uhr wieder aufbrechen. Die letzte Etappe im geschlossenen Regenwaldgebiet wartet auf uns, es soll die feuchteste werden …

Wir laufen am Río Division entlang, kommen bald wieder zu der langen Hängebrücke des Vorabends und gehen sie noch einmal ab. Anschließend laufen wir auf der orografisch linken Seite des Río Division vielleicht noch hundert Meter weiter, bis wir zum Zusammenfluss des Division und des Savegre kommen. Wir sind inzwischen wieder etwas höher und unser Blick schweift über den Zusammenfluss der beiden Ströme und über die Teak-Plantage, die wir in der Vornacht durchwandert haben sowie über die Berghänge, von denen wir herab gestiegen sind. Es ist ein grandioser Ausblick. Auf den Kiesbänken im Río Savegre entdecken wir einige Fischreiher, die auf ihre Beute lauern. Der Weg schlängelt sich den Berg hinauf, um kurz darauf wieder abzufallen, dann durchqueren wir einen Wasserlauf (die Schuhe halten noch dicht), um auf der anderen Seite wieder aufzusteigen. So wechseln sich Auf- und Abstiege ab, was recht kräftezehrend ist. Wir fragen Eladio, welche Schwierigkeit die heutige Etappe wohl haben wird und er bedeutet es uns mit einer schlängelnden Handbewegung in etwa so:

In Wirklichkeit sollte der Weg aber eher folgender Geländeformation folgen:

Wir erkennen, dass die costaricanische Wahrnehmung von Steigung und Gefälle nicht der mitteleuropäischen entspricht und merken das am Abend erneut in unseren Gliedern ;-)

Wir kommen an eine flachere Stelle, wo wir einen Orangenbaum stehen sehen. Wir freuen uns auf die erfrischende Abwechslung und angeln uns ein paar Früchte aus dem Baum. Sie sind außen ganz grün, aber innen schon voll reif und zuckersüß! Nachdem wir die Früchte in Greifnähe abgeerntet haben, suchen wir nach geeigneten Mitteln, auch an die höher hängenden Früchte zu kommen. Jörg versucht es mit Steinen und Ästen, die er hoch wirft, Julio schlägt mit einem längeren Ast gegen die Äste. Er sagt noch: „Always watch the Wasp Nests, before taking the fruit!“ Ja, er wird ja schon wissen, was er tut, denken wir uns. Plumps, da fallen schon die saftigen Orangen, als Julio plötzlich schreit: “Attention! WASPS, run, run!!!“ ...

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