17.07.2006
Heute müssen wir nicht ganz so früh aufstehen und können gemütlich frühstücken. Der Plan für heute sieht den Besuch von zwei Wasserfällen vor: Catarata Oropendula (was das bedeutet, wissen wir ja inzwischen) und Catarata Nr. 2. Alberto bringt uns wieder mit dem Toyotabus zum Parkplatz vor dem NP-Eingang der Station Las Pailas, wo wir auch gestern gestartet waren.
Da der Nationalpark heute „Ruhetag“ hat, beginnen wir unsere Tour westlich vom NP-Eingang und treten durch ein Holzgatter. Von der hoch über Liberia gelegenen Ebene haben wir einen herrlichen Fernblick. Wir sehen über die gesamte Tiefebene im Südwesten und erkennen in der Ferne Berge der Nicoya-Halbinsel. In unserem Rücken liegt der mächtige Rincón de la Vieja in Wolken verhüllt. Wir stapfen nun durch schöne Graswiesen, auf denen Pferde weiden. Wir entdecken schon bald eine farbenprächtige Raupe, die mit langen Härchen besetzt ist. Von Julio erfahren wir, das Raupen, die lange Haare haben, ähnlich wie Nesseln und Quallen Nesselgift enthalten, das bei Berührung mehr oder weniger schmerzhaft ist – also behaarte Raupen besser nicht anfassen! Schöne, rustikale Pilze säumen unseren Weg und es ist eher ein gemütlicher Wald- und Wiesenspaziergang als eine anstrengende Wanderung.
Schon bald treten wir wieder in den Wald und kommen an einen Flusslauf, den wir auch wieder durch Hüpfen von Stein zu Stein trockenen Fusses überqueren können. Wenige Meter flussaufwärts liegt der erste Wasserfall, den wir besichtigen werden: den Catarata Oropendula. Wir steigen an der linken Flussseite zum Wasserfall auf und bemerken die hohe Luftfeuchtigkeit; da das kleine Tal hier tief eingeschnitten ist, hallen die Geräusche auch mystisch wieder. Als wir den Wasserfall erblicken ist die Robinson Crusoe Stimmung perfekt. In schillernden Farben ergießt sich das tosende Wasser über eine ca. 20 Meter hohe Klippe und sammelt sich in einem türkisfarbenen Wasserbecken...
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